Kreidefelsen im Osten der Insel Møn

Hauptattraktion der Insel Møn sind die an der Ostküste gelegenen, hohen Kalksteinklippen. Wohl nirgendwo sonst hat das platte Dänemark eine dermaßen theatralische Kulisse zu bieten, wie hier.
Senkrecht fallen die schneeweißen Kalkfelsen mit den vorzeitlichen Versteinerungen bis zu 128 Meter in die Ostsee hinab. Ein Buchenwald – Eldorado bildet die obere Kante der Klippen. Eine lange Treppe führt durch das dichte, vom Wind zerzauste Gehölz, hinunter zum Strand. In der 5000 jährigen Geschichte des Entstehens dieser Felsformationen ist an der Böschung ein einzigartiges Ökosystem aus Blumen, Sträuchern und Bäumen entstanden. Herrlicher Sonnenschein begleitete unseren Abstieg - ständig luden neue Ausblicke zum Verweilen und Fotografieren ein.
Der Strand, bestehend aus Steinen und angeschwemmten Holz, ist ein Bilderbuch der besonderen Art. Es berichtet von der ungeheuren Gewalt der Elemente Wind und Wellen, welche manchmal sanft streichelnd die Feuersteinknollen in der trägen Brandung hin und her kullern. In den Frühjahrs- und Herbstmonaten können sie mit Stürmen und gewaltigen Brechern unerbittlich an den Kalkformationen nagen und die gesamte Küstenlinie umfassend verändern. Dabei kann aber auch Bernstein, das „Gold der Ostsee angeschwemmt werden, einem der seit Urzeiten sagenumwogenem Handelsgut der Völker des Baltikums.
Orte wie diese, haben schon immer die Phantasie der Menschen bewegt. So erzählen sich noch heute die Fischer in den stürmischen Nächten am Kamin, die Geschichte von Göttervater Odin, der nach der Christianisierung der Wikinger hier nach Møn kam und am „Store Klint“ Zuflucht vor den Kruzifixen der Kirche fand.